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PFAFF performance 5.0 Testbericht von „Supertester“ Anja Brenndörfer

19.12.2014

Ab dem 21. November 2014 wurde mir die PFAFF performance 5.0 vom nähPark Diermeier in Cham für ca. 4 Wochen zur Verfügung gestellt, um sie nach meinen Vorstellungen zu testen und zu nutzen. Was ich über meine Erfahrungen mit der Maschine berichte, spiegelt meine persönliche Meinung wieder und wird in keiner Weise von Fa. Diermeier beeinflusst.

1. Vorbemerkung: Da ich seit meiner Jugend fast ausschließlich auf Pfaff Nähmaschinen nähe und eine PFAFF expression 2.0 und eine Pfaff vision 5.5 besitze, ist es für mich nicht leicht, unvoreingenommen die PFAFF performance 5.0 zu beurteilen, die eigentlich zwischen meinen beiden Maschinen liegt. Einerseits fühle ich mich als „Pfaffianer“, andererseits fehlt mir der Vergleich zu anderen Fabrikaten. Ein Vorteil für mich war, dass ich viel Zubehör für meine Maschinen besitze, das ich jetzt auch bei der PFAFF performance 5.0 benutzen konnte.

2. Vorbemerkung: Aus den unter 1. genannten Gründen hatte ich auch eine bestimmte Erwartungshaltung, die mir manchmal im Wege stand.

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Z.B. hatte ich zu Beginn große Schwierigkeiten, die letzte Fadenführungsöse vor der Nadel einzufädeln. Der Faden hing immer links fest und wollte nicht in die Mitte der Öse rutschen, wie ich es gewohnt war. Bis ich ihn endlich an die richtige Stelle gezwungen hatte, war der Faden leicht beschädigt oder sogar gerissen (30er Rayonstickgarn, also dickeres als normalerweise). Erst ärgerte ich mich und meinte, es sei eine fehlerhafte, scharfkantige Öse angebracht worden, bis ich mir (nach 3 Tagen!) die Mühe machte, die Stelle genau zu untersuchen. Bei meinen Maschinen ist die entsprechende Öse nur ein einfacher waagerechter Haken, in den der Faden von links reingeschoben wird, und aus der er auch manchmal wieder herausspringt, was nicht besonders hilfreich für das Nähen ist. Jetzt wurde parallel zum Haken ein flaches Metallfederblättchen angefügt, das das Wiederherausspringen verhindert, dafür aber ein klein wenig mehr Beachtung beim Einfädeln erfordert.

Wenn man erst einmal weiß, wie man es machen muss (man muss den Faden rechts und links von der Öse fassen und nach unten ziehen), geht es ohne Probleme und Fadenbeschädigung.

3. Vorbemerkung: Der Kalender hat überwiegend meine Nähprojekte bestimmt. Das erste war ein Wettbewerbsbeitrag aus dem Quilt- und Patchworkbereich, der Ende November fertig sein musste, und von dem ich leider keine Fotos zeigen darf, bis über die Annahme oder Ablehnung entschieden ist, bzw. bis zur Ausstellungseröffnung. Da ich mal wieder ziemlich unter Zeitdruck stand, blieb auch nicht viel Zeit, darüber indirekt zu berichten.

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Das zweite Projekt war eine Weihnachtsbaumdecke (tree skirt), die eigentlich schon letztes Jahr verschenkt werden sollte, wenn die Zeit gereicht hätte. Nun war sie überfällig, weil sie schon etwas vor Weihnachten benötigt wird.

Die Stickereien waren vor Jahren mal Freebies, aber ich weiß leider nicht mehr von wem. Gestickt habe ich sie mit meiner PFAFF vision, weil die PFAFF performance 5.0 kein Stickaggregat hat.

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Als die beiden großen Projekte abgeschlossen waren, konnte ich noch Puppenkleidung nähen (freie Schnittmuster von Klimperklein.de). und ein wenig gezielt testen und spielen, z. B. mit dem Stitch creator, dem 3-Loch-Garnfuß, dem Candlewickingfuß und der Tapering-Funktion (s.u.).

Das hat mir gut gefallen an der PFAFF performance 5.0:

Jetzt müsste der Punkt folgen, was mir verbesserungswürdig scheint, aber nach dem Erlebnis mit der Fadenführungsöse (s.o.) bin ich vorsichtig geworden.

Auch als ich für mein erstes Projekt mit dem dicken 30er Rayongarn quilten wollte, meinte ich, die Fadenspannung sei nicht vernünftig zu regeln, denn der Oberfaden lag immer nur obenauf, und wurde nicht bis in den Stoff hineingezogen, was blöd aussah. Der Unterfaden war immer auch oben zu sehen. Das Problem war aber nicht die Fadenspannung, sondern saß vor der Maschine: Als ich eine der Dicke des Garns entsprechende 100er Topstitchnadel nahm, hatte ich das gewünschte schöne Stichbild. Wenn die Nadel dem Faden nicht das Loch in der erforderlichen Größe sticht, kann der nicht den Weg dort hinein finden.

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Ein weiterer Punkt, an dem Fragen offen geblieben sind, ist der Transporteur. Ich empfinde ihn viel griffiger als bei meinen Maschinen. D.h. einerseits transportiert er exakter und der Stoff wandert nicht so leicht aus dem Ruder, und andererseits war es schwierig, knifflige Nahtanfänge an die exakte Position zu manövrieren, weil ich sie nicht wie gewohnt vor dem Füßchen aufeinanderschichten und dann mit leichtem Anheben unter den Nähfuß schieben konnte, sondern sich empfindliche Stoffe im Transporteur verhakten und verrutschten. (Ich hatte Schwierigkeiten beim Nähen von Y-Nähten bei schrägem Fadenlauf und schmalen Nahtzugaben.)

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Ich habe versucht, herauszufinden, wo der Unterschied bei den Transporteuren ist, und es kann eigentlich nur sein, dass mein Transporteur bei der PFAFF vision schon abgenutzter ist, aber sicher bin ich mir nicht. Vielleicht steht er auch nur niedriger oder schräger? Und ist das nun positiv oder negativ zu bewerten? Schwierige Frage! Eigentlich beides!

Nun also trotzdem:

Was wünsche ich mir für Verbesserungen?

Zusätzliches Zubehör, das ich gerne verwende und weiterempfehlen kann:

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Auf die Eckbildung habe ich nicht geachtet, da es nur ein Probelappen war.

Besondere Funktionen der PFAFF performance 5.0

(ich greife nur 2 heraus):

1. Tapering

Tapering meint das schmaler werden eines Zierstichs zur Spitze bzw. umgekehrt das breiter werden bis zur vollen 9mm Breite.

Ich habe es genutzt, um die Satinraupen an den Sternspitzen der Weihnachtsbaumdecke zu verjüngen.

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Dabei gibt es viele Wahlmöglichkeiten, wo und wie die Spitze entstehen soll nämlich

Ich habe mit einem einseitigen 30°Winkel abgenommen und anschließend nach dem Wenden entsprechend wieder aufgebaut.

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Das Signal, wann mit dem schmaler werden begonnen werden soll, gibt man durch Antippen der Rückwärtsnähtaste. Das wieder breiter werden passiert beim Weiternähen von allein, wenn man es vorher so eingegeben hat.

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Mit der Einzelmusterfunktion kann man noch mehr schöne Effekte erzielen. Hier wird sofort, wenn die Anfangsspitze fertig ist, mit dem Abnehmen auf der gegenüberliegenden Seite begonnen:

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Spiegeln ist auch möglich:

P1060972TaperingDisp2.

P1060975Tapering-Spiegel

Man kann eingeben, wie oft das eigentliche Muster zwischen Anfangs- und Endspitze wiederholt werden soll.

2.Stitch creator

Mit dem Stitch creator lassen sich vorhandene Stiche verändern oder völlig neue erstellen.

Um zu testen, was möglich ist, hatte ich mir vorgenommen, das Wort „Supertester“ handschriftlich zu sticken. Ich fügte Stich an Stich und verschob den jeweils neuen Stich an die gewünschte Stelle.

Nach 81 Stichpunkten wurden keine weiteren angenommen, ich war aber erst bei „Supert“ angekommen. Da habe ich das bisher erreichte im persönlichen Menü als Stich unter 7.1.2 gespeichert.

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Diesen Stich konnte ich dann wieder aufrufen und verändern: Ich löschte das „Sup“ und veränderte das restliche „ert“ durch verschieben von Stichpunkten in „est“, was ich unter 7.1.3 speicherte.

Dann speicherte ich noch das fehlende “er“ unter 7.1.4.

Aus diesen 3 Stichen konnte ich mir nun die Stichfolge „Supert est er“ zusammenbasteln, die ich unter 7.1.5 speicherte.

P1060954Supertester1.

Mir gefiel aber nicht, dass ich für das p nach unten zu wenig Platz eingeplant hatte, deshalb kürzte ich das S und die beiden t durch löschen und verschieben von Stichpunkten ein, markierte den kompletten Schriftzug, verschob ihn nach oben (auf dem Display nach rechts) und erhielt so Platz, das p nach unten zu verlängern.

P1060961SupertesterDispMFolge

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Nun konnte ich den fertigen Schriftzug unter 7.1.6 speichern und mit der Einzelmusterfunktion und der aktivierten Vernäh-, Schnitt- und Stop-Funktion genau einmal sticken lassen.

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Ich habe auch noch einmal den Schriftzug komplett markiert und die 3x Funktion gewählt, so dass er mit einem 3-fach-Stich gestickt wird, was hier aber zu viel des Guten war.

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Bei anderen Stichen ist auch das eine tolle Möglichkeit!

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