„Neues Leben“
Der 3D-Quilt mit dem Schmetterling
Diesen Quilt begann ich in einem Englandurlaub 2008, nachdem mich die beiden Bücher von Vikki Pignatelli „Quilting Curves“ und „Quilting by Improvisation“ total fasziniert hatten.
In den Büchern geht es hauptsächlich um eine Technik, wie man Quilts einschließlich des Randes mit lauter geschwungenen Formen planen und exakt nähen kann. Außerdem ermutigt die Autorin ihre Leser sehr, bekannte Wege zu verlassen und Neues zu wagen, z. B. bei der Gestaltung von Blättern oder Blüten diese plastisch vorstehend zu arbeiten.
Der Quilt zeigt den kompletten Lebenszyklus des Schmetterlings vom Ei (auf dem kleinen Blatt, Mitte links) über die Raupe (schwarz mit langen Stacheln, unten rechts) über die Puppe (leere Hülle hängt links unten) bis zum fertig entfalteten Schmetterling.
Die Rückseite des Schmetterlingsquilts:
Als Hauptmotiv wählte ich ein Tagpfauenauge (Schmetterling), veränderte aber die Farben in Gelb-Orange-Rottöne, weil ich alle Farben des Regenbogens im Quilt vorkommen lassen wollte. Sie spiegeln nach meinem Empfinden Schönheit und Lebensfreude wieder und unterstreichen das Thema des Quilts.
Auf die Quiltrückseite habe ich mit der Maschine eine kurze Erläuterung des Themas gestickt:
NEUES LEBEN
Fressen, verdauen und bloß nicht gefressen werden – das ist das Leben der Raupe. Ob sie eine Ahnung vom „Leben danach“ hat? Kann sie sich vorstellen, dass sie eines Tages fliegen können wird?
Und wir Menschen? Wir wursteln uns so durch. Ahnen wir, dass es mehr gibt, als dieses Leben hier? Sehen und ergreifen wir die ausgestreckte Hand dessen, der sich für uns durchbohren ließ, damit wir ewiges Leben haben können?
Jesus sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?“
BIBEL, Johannes 11, 25 +26
Der Quilt erhält seine Plastizität nicht nur durch das Maschinenquilten (z.B. der Brennnesseln hinter den Blättern), sondern die verschiedenen Elemente des Bildes sind sehr plastisch in 3D-Art gearbeitet und genäht:
Die Eier sind aufgenähte dicke Perlen. Das Blatt darunter liegt separat auf dem Untergrund.
Die Raupe ist wulstig dick ausgestopft und mit kleinen Perlchen bestickt. Das Blatt, auf dem sie sitzt, hängt lose und hat ein Loch, durch das man den Hintergrund sieht. Außerdem ist sein Rand rechts unten nach oben umgeklappt.
Die Blüten des Sommerflieders sind erst komplett genäht und dann in der Blütenmitte aufgestickt.
Die leere Puppenhülle ist hohl und baumelt lose herunter.
Sie hängt aus dem Rahmen heraus und soll damit zeigen, dass der Tod keinen Platz mehr bei dem neuen Leben hat, das Jesus schenkt.
Der Schmetterling ist nur am Körper und ein Stück an den oberen Flügelkanten am Quilt festgenäht. Die Augen sind Perlen, die Fühler aus Draht gebogen mit Perlen an den Enden.
Die Hand Jesu, die von oben rechts ins Bild ragt, ist aus Klarsichtfolie, Organza und schillernden Angelinafasern geschichtet und mit Silberfaden maschinengestickt. Ihre Transparenz und ihr Glanz sollen deutlich machen, dass sie aus einer anderen Welt in unsere hineinkommt.
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